Acrylamid ist auch im Kaffee zu finden |
Vor kurzem forderte ein
Richter die Kaffeehauskette Starbucks in Kalifornien auf, in Zukunft bei
Kaffeeprodukten auf Krebsgefahren hinzuweisen. Daran kann man erkennen, dass
die krebserregende Substanz Acrylamid auch Bestandteil von Kaffee ist.
Aktuellen Untersuchen zufolge ist der Stoff in löslichem Kaffee noch stärker
enthalten als in Röstkaffee. Die höchsten Konzentrationen hingegen finden sich
in Erdäpfelchips.
Erstmals 2002 wurde das Acrylamid von schwedischen
Wissenschaftlern in stärkereichen und erhitzten Nahrungsmitteln nachgewiesen.
Unser Körper wandelt Acrylamid zu Glycidamid um, was vermutlich das Erbgut
verändert und Erzeuger von Krebs ist. Neue wissenschaftliche Studien fanden
außerdem heraus, dass Glycidamid auch bei hoher Erhitzung direkt in Lebensmitteln
entstehen kann. Im Vergleich zu den Mengen, die im Körper nach der Umwandlung
von Acrylamid entstehen, sind diese Mengen an Glycidamit jedoch gering.
Tolerierbare
tägliche Aufnahmemenge gibt es nicht
Reagiert Zucker (Glucose,
Fructose) mit Eiweißbausteinen (Aminosäure Asparagin) bei Temperaturen ab 120
Grad Celsius, entsteht Acrylamid. Beim Bräunen und Erhitzen kommt es also nicht
nur Bildung von erwünschten Aroma- und Geschmacksstoffen, sondern auch zur
Bildung von Acrylamid. Dieses entsteht sowohl bei der industriellen Herstellung
von Lebensmitteln, in der Gastronomie als auch bei der Zubereitung im privaten
Haushalt. Hält man die Temperaturen relativ niedrig, wird der Stoff nur in
kleinen Mengen gebildet, die Gehalte steigen jedoch ab 170 bis 180 Grad Celsius
enorm an. Bestimmte Bestandteile von Eiweißen und Zucker sowie ein niedriger
Wassergehalt der Lebensmittel fördern den Prozess.
Laut den
Untersuchungsergebnissen aus dem Jahr 2007 - 2015 sind in Kartoffel-Chips 844
Mikrogramm pro Kilogramm Lebensmittel enthalten, in löslichem Kaffee sind es
678, in Lebkuchen 292, in Rösti, Keksen und Zwieback 287, gerösteter Kaffe
enthält 250, Knäckebrot 241, Pommes 199, Kroketten u. ä. 133,
Frühstückszerealien 66 und Brot 46 Mikrogramm pro Kilogramm Acrylamid.
Erwachsene im Alter von 18
bis 64 Jahren nehmen am meisten Acrylamid über Kartoffelchips auf (27 Prozent).
Bei Kaffe - egal ob löslich oder Röstkaffee - sind es fünf Prozent der
Acrylamidaufnahme, unter anderem weil der Kaffee ja vor der Aufnahme verdünnt
wird.
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