Mittwoch, 26. September 2018

Milch-Ersatz – vegan, aber nicht rein pflanzlich - Hygieneschulung

vegan, aber nicht rein pflanzlich
Vegan, aber nicht rein pflanzlich?
Pflanzendrinks werden besonders von Veganern alternativ zur Milch genutzt und werden deshalb immer beliebter. Neben den klassischen Sojaprodukten können die Verbraucher inzwischen auch andere Variationen der Trendgetränke wählen, wie beispielsweise Reis-, Hafer, Kokos- oder Lupinendrinks.
Bei den Produkten wird in den meisten Fällen mit "100% pflanzlich" oder "rein pflanzlich" geworben, um auf die Vorteile aufmerksam zu machen. Doch entspricht das auch wirklich der Wahrheit und alle Inhaltsstoffe stammen aus Pflanzen?
Und ist "rein pflanzlich" auch immer gleichzeitig vegan?
Somit hat Lebensmittelklarheit mehrere der Pflanzendrinks unter die Lupe genommen. Wir wollten herausfinden, was in den Milch-Alternativen enthalten und wie viel davon "pflanzlich" ist.

Abwechslungsreiches Angebot – unterschiedliche Pflanzenbasis
Die homogenisierten und zur Haltbarmachung erhitzten Pflanzendrinks setzen sich hauptsächlich aus Wasser und fein gemahlenen
•    Hülsenfrüchten wie der Sojabohne, und den Lupinen,
•    Getreiden, wie Hafer, Dinkel, Reis und Mais,
•    Körnerfrüchten (Pseudo-Getreide) wie Buchweizen,
•    Nüssen und Kernen wie Mandeln, Macadamia und Kokosnuss zusammen.




Als Alternative zur Kuhmilch sind sie für Veganer, Kuhmilchallergiker und laktoseintolerante Menschen gut geeignet. 

Die Pflanzendrinks sehen außerdem der Kuhmilch sehr ähnlich und man kann sie auch wie diese verwenden. Einen Unterschied stellt jedoch die ernährungsphysiologische Qualität dar, da die Pflanzendrinks oft nicht an den Gehalt an Eiweiß und Kalzium von Kuhmilch kommen. Aufgrund dessen sollten vor allem die Menschen, die Pflanzendrinks sehr häufig konsumieren, die Nährwertkennzeichnung beachten und die Produkte so miteinander vergleichen.
Pflanzliche Milchersatzprodukte dürfen nicht als "Milch" deklariert werden.
Die Bezeichnung "Milch" ist für echte Milch tierischen Ursprungs vorbehalten und geschützt.

Nicht nur Hafer, Soja und Co. – Wasser, Zucker, Stabilisatoren 
Auf der Grundlage von Wasser machen die geschmacksgebenden und qualitätsbestimmenden Zutaten wie beispielsweise Getreidekörner oder Sojabohnen in den meisten Fällen noch weniger als 10 Prozent aus, wobei dieser Anteil stark variieren kann. Daneben sind in den Pflanzendrinks hin und wieder andere Zutaten wie Salz, Pflanzenöle oder Süßungsmittel enthalten. Außerdem findet man oft auch Zusatzstoffe wie Säureregulatoren (beispielsweise Monokaliumphosphat) und Stabilisatoren wie beispielsweise Gellan und Aromen. Manche der Milchalternativen versucht man den physiologischen Eigenschaften der Kuhmilch anzupassen, indem man sie mit Vitaminen und Mineralstoffen anreichert. Dabei kommt besonders oft Kalzium zum Einsatz. Als Kalziumlieferant dient hierfür oft Tricalciumphosphat oder Calciumcarbonat bei den konventionellen Herstellern. Bio-Erzeuger verwenden meistens die kalziumreiche Meeresrotalge, oder auch Lithothamnium calcareum genannt.
Nicht alle Zutaten sind "rein pflanzlich"

Neben tierischer oder pflanzlicher Herkunft, können Zutaten auch mineralisch oder künstlich hergestellt sein. 
Manche davon werden im Labor durch Enzyme oder Mikroorganismen entwickelt.
Die Zutaten der Pflanzendrinks kann man folgendermaßen einordnen:
1. Die Basiszutat wie beispielsweise Sojabohnen, Hafer oder Mandeln, sind pflanzlichen Ursprungs.
2. Süßende Zutaten wie beispielsweise Rohrzucker, Fruchtzucker oder Haushaltszucker stammen aus Zuckerrohr, Mais oder Zuckerrüben und sind somit - wie auch die gegebenenfalls vorhandenen Öle - rein pflanzlich.
3.Wasser macht den größten Anteil der Zutaten aus, ist auch vegan, aber als "rein pflanzlich" kann man es nicht bezeichnen, da es nicht aus einer Pflanze stammt.
4. Meersalz als eine mineralische Zutat ist nicht pflanzlich.
5. Zusatzstoffe sind nicht immer eindeutig identifizierbar, ob sie pflanzlichen Ursprungs sind. Monokaliumphosphat als Säureregulator und als Stabilisator Gellan sind es aber definitiv nicht.

In Anbetracht dessen ist die Werbung, in der mit 100 Prozent pflanzlichem Inhalt geworben wird, nicht wahrheitsgemäß. In den Pflanzendrinks sind teilweise Zutaten enthalten, die beispielsweise mineralischen, mikrobiellen oder synthetischen Ursprung haben. Die Deklaration "vegan" oder "vegetarisch" hingegen ist richtig, da die Produkte keine tierischen Zutaten aufweisen.
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Montag, 24. September 2018

Streit um Camembert – worin unterscheiden sich die Bezeichnungen "hergestellt in der Normandie“ und „Camembert de Normandie“? - Hygieneschulung

streit-um-camembert-worin-unterscheiden-sich-die-bezeichnungen-hergestellt-in-der-normandie-und-camembert-de-normandie-hygieneschulung
Camembert - Unterschiede der Bezeichnung
Nachdem sich über mehrere Jahre hinweg um die Bezeichnung des Camembert-Käses aus der nordfranzösischen Normandie gestritten wurde, konnte sich die Branche nun auf einen Grundsatz-Kompromiss einigen.

Für mehr Klarheit bei Verbrauchern soll es bis zum Jahr 2021 eine einheitliche Herkunftsbezeichnung für den berühmten Weichkäse geben, so das nationale Ursprungs- und Qualitätsinstitut (lnao) in Montreuil bei Paris. Hier treffen kleinere Käsereien auf große Produzenten mit folgendem Hintergrund: Den Weichkäse gibt es bis jetzt sowohl mit dem Hinweis "AOP (appellation d'origine protegée) Camembert de Normandie" als auch mit "hergestellt in der Normandie" zu kaufen. Sobald ein Käse als "hergestellt in der Normandie" deklariert wird, bedeutet das, dass weniger strenge Produktionsvorschriften eingehalten werden müssen.

Diese kommen meistens von Großproduzenten. "Camembert de Normandie" hingegen stammt eher von kleineren Herstellern, die strengeren Vorschriften in der Produktion unterliegen.
Laut lnao haben die Hersteller des Camemberts "hergestellt in der Normandie" versichert, in Zukunft auch den strengeren Pflichtenkatalog einzuhalten. Im Gegenzug verlangten sie aber, dass der Camembert mit dem künftigen Siegel nicht mehr zwingend aus Rohmilch gefertigt werden muss, sondern dass auch pasteurisierte Milch verwendet werden darf, so bilanzierten französische Medien. Die Großproduzenten müssten hingegen sicherstellen, dass die Milch teilweise von normannischen Kühen aus der Region kommt, was bisher nicht immer der Fall war.
Das lnao sagte nichts weiter zu den neuen Vorgaben, redete aber allgemein von einer "Normandisierung" der Kuhherden, Weideflächen und der Käseherstellung.