Dienstag, 6. November 2018

Die Zahl der Legionellen-Erkrankungen steigt – kennen Sie die Hintergründe zu dieser schweren Erkrankung? - Hygieneschulung

Die Zahl der Legionellen-Erkrankungen steigt – kennen Sie die Hintergründe zu dieser schweren Erkrankung? - Hygieneschulung
Legionellenkrankheit lauert in schlechten / alten Wasserleitungen
In den vergangenen Jahren stieg die Anzahl der Personen in Europa, die sich mit Legionellose, oder auch Legionärskrankheit, infizierten. Im Jahr 2013 waren es noch 5.830 Fälle, die gemeldet wurden. 2016 meldete das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) insgesamt 7.069 Fälle innerhalb Europas. In Deutschland stiegen die Fallzahlen ebenso an.

Bei der Legionärskrankheit (Legionellose) >>> handelt es sich um eine schwere Lungenentzündung, die unter Umständen auch tödlich enden kann. Die Ursache für das Erkranken liegt bei den Bakterien der Gattung Legionella. Zwar blieb die Zahl der Legionellen-Ausbrüche relativ konstant im Laufe der Jahre, jedoch stieg die Zahl der Einzelerkrankungen stark an.

Folgende Faktoren können für den Anstieg der Fallzahlen verantwortlich sein:

1. Detektionsrate der Fälle von erkrankten Patienten an Legionärskrankheit mit Lungenentzündung wurde erhöht durch den häufigeren Einsatz von Schnelltests, die für einen qualitativen Nachweis des Antigens der Legionella pneumophila in Harnproben sorgen sollen.

2. Durch die elektronische Labormeldeverpflichtung seit Beginn 2014 erhöhte sich die Melderate der Erkrankungsfälle.

3. Diskussion über einen tatsächlichen Anstieg der Erkrankungsfälle folglich der globalen Veränderung des Klimas wird geführt. In England und den Niederlanden stellte man fest, dass ein Zusammenhang zwischen dem sehr warmen und feuchten Sommer und der angestiegenen Fallzahl 2014 besteht. In einigen europäischen Ländern, beispielsweise auch in Österreich, konnte man im Frühjahr und Sommer 2017 eine Zahl der gemeldeten Fälle erkennen, die bis zu 40 Prozent höher war als erwartet.

Zur Infektion mit Legionellen kann es kommen, wenn Aerosolen, also feinste Wassertröpfchen, oder auch kleine Staubpartikel eingeatmet werden, die mit Legionellen belastet sind. Die Aufnahme von Trinkwasser, welches Legionellen enthält, macht kein Risiko für die Gesundheit aus. Ebenfalls geht man momentan nicht davon aus, dass es von Mensch zu Mensch übertragbar ist.
Eine besondere Gefährdung liegt bei Menschen mit schwachem Immunsystem, chronischen Lungenerkrankungen und Rauchern vor.

Vor allem in zentralen Warmwasserversorgungsanlagen von Großgebäuden wie beispielsweise Pflege- und Altersheimen, Krankenhäusern, Bädern und Beherbergungsbetrieben kommt es zu einer schnellen Vermehrung der Legionellen. Aber auch Warmwasserversorgungsanlagen von Wohnanlagen und anderen Systemen, die Wasser führen, wie Kühltürme, Befeuchtungsanlagen, Whirlpools, Beckenbäder oder natürliche Thermalquellen und deren Verteilungssysteme, stellen gute Bedingungen für das Vermehren der Legionellen dar, was für den Menschen durchaus bedenklich werden kann. Temperaturen zwischen 25 °C und 45 °C und stagnierendes Wasser in Biofilmen, also Schleimschichten mit eingebetteten Mikroorganismen, sind dabei optimal. Erst wenn die Temperaturen über 60 °C kommen, sterben die Legionellen schnell ab. 





Montag, 5. November 2018

Ist Kokosnusswasser ein Fruchtsaft nach Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung? - Hygieneschulung

Ist Kokosnusswasser ein Fruchtsaft nach Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung? - Hygieneschulung
Kokosnusswasser ein Fruchtsaft
Es stellte sich die Frage, ob Kokosnusswasser ein Fruchtsaft nach Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung ist – und wenn ja, wie es zu kennzeichnen ist?

Auf der Grundlage von § 8 Nr. 6 der Geschäftsordnung veröffentlicht der Arbeitskreis Lebensmittelchemischer Sachverständiger der Länder und des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (ALS) die auf der 109. Sitzung vom 27. - 29. März 2017 in Dresden beschlossene fachliche Stellungnahme Nr. 2017/2:

Sachverhalt/Frage:
Ist Kokosnusswasser ein Fruchtsaft nach Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung (FrSaftErfrischGetrV)?
Falls ja: Wie ist es zu bezeichnen?

Beschluss:
Erzeugnisse, die aus dem Saft der Kokosnuss hergestellt werden und den Herstellungsanfor-derungen der FrSaftErfrischGetrV entsprechen, sind als Fruchtsäfte i. S. d. FrSaftErfrischGe-trV anzusehen. Ihre Bezeichnung i. S. v. § 3 FrSaftErfrischGetrV und Art. 17 der VO (EU) Nr. 1169/2011 (LMIV) lautet „Kokosnusssaft“. Die zusätzliche Angabe „Kokosnusswasser“ oder „Kokoswasser“ ist möglich. Für aus Kokosnusssaftkonzentrat hergestellte Erzeugnisse gilt die FrSaftErfrischGetrV entsprechend.


Freitag, 2. November 2018

Muss eine Sauce Hollandaise aus Butterfett bestehen? - Hygieneschulung

Muss eine Sauce Hollandaise aus Butterfett bestehen? - Hygieneschulung
Sauce Hollandaise nur aus Butterfet?
Es stellte sich die Frage, ob eine Sauce Hollandaise nur aus Butterfett oder auch aus Fett-Imitaten hergestellt werden kann.
Auf der Grundlage von § 8 Nr. 6 der Geschäftsordnung veröffentlicht der Arbeitskreis Lebensmittelchemischer Sachverständiger der Länder und des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (ALS) die auf der 109. Sitzung vom 27. - 29. März 2017 in Dresden beschlossene fachliche Stellungnahme Nr. 2017/2:

Muss eine Sauce Hollandaise aus Butterfett bestehen?

Sachverhalt/Frage:


Besteht in Deutschland weiterhin die Verbrauchererwartung an eine traditionelle Rezeptur bei Sauce Hollandaise auf der Basis von Butterfett – falls ja, wie wird diesbezüglich die Anwendbarkeit der Regelungen in Anhang VI Teil A Nr. 4 der VO (EU) Nr. 1169/2011 (Imitat-Regelung) gesehen?

Beschluss:

Aus Sicht des Arbeitskreises ist keine eindeutige Verkehrsauffassung für Sauce Hollandaise mehr erkennbar, wonach die Fettbasis ausschließlich aus Butterfett bestehen muss.